"Wechselstimmung die Zweite"
vom 17.04.2013
Wechselstimmung II
Die Notwendigkeit zieloffener Ansätze in der Behandlung
eines problematischen Alkoholkonsums findet endlich öffentliche Anerkennung. Dies zeigt sich u.a. in aktuellen
Publikationen und Sendungen. Z.B. stellt Prof. Dr. Karl Mann in der SWR Sendung
Odysso am 11.04.2013 fest: „…wir schaffen es mit diesem Ziel „ihr müsst lebenslang
abstinent sein nur vielleicht 10% der Leute, die eine Alkoholabhängigkeit
haben, in unsere Behandlung zu bekommen. Die anderen 90% schrecken davor zurück
und kommen gar nicht zu uns.“
Die DHS macht das Thema Trinkmengenreduktion zum Thema der
Aktionswoche Alkohol 2013: „Alkohol? Weniger ist mehr“. In einer
Infobroschüre zur Suchtwoche schreibt die DHS: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die
eigenen Trinkmengen zu begrenzen. Zunächst müssen Sie für sich abklären, was
Sie letztlich als Ziel anstreben. Außer einem kompletten Verzicht auf Alkohol
können sie beispielsweise eine maximale Trinkmenge pro Tag festlegen, die Sie
nicht überschreiten möchten, und/oder eine Mindestanzahl an Tagen pro Woche
festlegen, an denen Sie überhaupt keinen Alkohol trinken möchten.“( „Alles o.k.
mit Alkohol – Informationen, Tests und Tipps zum Trinkverhalten“, S. 20) Diese Infobroschüre möchte „all jenen Rat und
Hilfe anbieten, deren Alkoholkonsum riskant ist. Denn heute weiß man, dass „das
das Risiko von gesundheitlichen Einschränkungen schon bei relativ kleinen
Mengen regelmäßig konsumierten Alkohols beginnt – unabhängig davon, ob jemand
eine Alkoholabhängigkeit entwickelt.“ (S. 3)
Das Dogma der Abstinenz wackelt scheinbar nun auch bei der
DHS.
Im Zuge der DHS-Aktionswoche vom 25. Mai bis 02. Juni 2013
können kT-TrainerInnen auch ihre kT- Angebote einstellen (http://www.aktionswoche-alkohol.de/
).