Es gibt keine Alkoholmenge, die - von einer
schwangeren Frau konsumiert -
mit absoluter Sicherheit keine Gefahr für die gesunde Entwicklung des Embryos
darstellen würde. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit,
dass das werdende Kind unwiderruflich organische, intellektuelle und/oder
psychische Schäden erleidet ('Alkoholeffekte' bzw. 'Alkoholembryopathie'). Die
Empfehlung lautet deshalb: Trinken Sie als Frau und als Mann keinen Alkohol, wenn
Sie eine Schwangerschaft planen. Und: Nehmen Sie als Frau keinen Alkohol zu sich,
wenn Sie schwanger sind. Als werdender Vater können Sie Ihre Frau in deren
Alkoholabstinenz unterstützen, indem Sie selbst auf Alkohol verzichten oder Ihren
Alkoholkonsum deutlich einschränken. Nebenbei bemerkt: Sollte Ihnen der Verzicht
auf Alkohol in dieser Zeit schwer fallen, ist dies ein Hinweis auf eine Bindung
(=Abhängigkeit), die Sie in bezug auf Alkohol entwickelt haben.
Nicht nur vor der Geburt, sondern auch beim
Stillen erreicht der von der Mutter
getrunkene Alkohol die Organe des Kindes und kann sie schädigen. Deshalb gilt
auch für die Stillzeit: Am besten trinken Sie gar keinen Alkohol. Falls es Ihnen
nicht möglich sein sollte, ganz auf Alkohol zu verzichten, sollten Sie aber auf
jeden Fall nur so wenig Alkohol bzw. in solchem Abstand vor dem Stillen trinken,
dass er bis zum Stillen abgebaut ist. Wie viel Zeit Sie für den Alkoholabbau
ansetzen sollten, können Sie im Test
Blutalkoholkonzentration berechnen lassen.
Überprüfen Sie, ob
Organe Ihres Körpers, die auf Alkohol ansprechen, bereits
geschädigt sind. Dazu gehören unter anderem: Leber (Leberentzündung bzw.
Hepatitis; Leberverhärtung bzw. Leberzirrhose; Leberkrebs bzw. malignes Hepatom),
Speiseröhre (Krampfadern der Speiseröhre bzw. Varizenblutungen; Speiseröhrenkrebs
bzw. Ösophaguskarzinom), Magen (Magenschleimhautentzündung bzw. Gastritis;
Magengeschwür bzw. Magenulcus), Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüsenentzündung
bzw. Pankreatitis), Herz (Herzmuskelschwäche bzw. Kardiomyopathie), Nerven
(Nervenentzündung bzw. Polyneuropathie) und Gehirn (z.B. Psycho-organisches Syndrom).
Durch eine gänzlich alkoholfreie Lebensweise können Sie einem Fortschreiten
dieser Erkrankungen am besten Einhalt gebieten.
Manche
Medikamente verändern ihre Wirkung unter dem Einfluss von Alkohol. Alkohol
kann die Wirkungsweise des Medikaments verringern oder steigern. Oft ist die
Stärke der Wechselwirkung zwischen Alkohol und Medikamenten nicht vorhersagbar,
weil sie stark von Merkmalen der jeweiligen Person abhängt, wie etwa ihrer
körperlichen oder seelischen Verfassung. Es ist deshalb angeraten, längerfristig
auf Alkohol zu verzichten, wenn Sie
dauerhaft auf ein Medikament angewiesen sind,
das
Wechselwirkungen mit Alkohol erzeugt. Dem Beipackzettel Ihrer Medikamente
können Sie entnehmen, ob eine derartige Wechselwirkung zu erwarten ist. Sprechen
Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.